Konzept des Offenen Ganztags der Kardinal-von-Galen-Grundschule in Lette
unter der Trägerschaft der AWO Münsterland-Recklinghausen
Einleitung
Die vorliegende Broschüre (Stand Dezember 2022) gibt einen Überblick über das Konzept der Offenen Ganztagsschule an der Kardinal-von-Galen-Grundschule in Lette. Durch den Ausbau der Offenen Ganztagsschulen in ganz NRW wird Kindern die Möglichkeit geboten, auch nach Unterrichtsschluss zu lernen. Die Offene Ganztagsschule ist dabei mehr als nur schulisches Lernen. Durch ein breites Angebot an Arbeitsgruppen haben die Kinder die Möglichkeit, Begabungen zu entdecken und auszubauen. Darüber hinaus sind sie herausgefordert, mit Kindern unterschiedlichen Alters zusammenzuleben und zu kooperieren und so ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Nachfolgend möchten wir die wichtigsten Bausteine in der Arbeit der Offenen Ganztagsschule erläutern und dabei sowohl die organisatorischen Aspekte als auch andere für uns wichtige Punkte ansprechen.
Aufgaben und Ziele
Auftrag und Zielsetzung des Offenen Ganztags richten sich nach dem entsprechenden Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in NRW. Den vertraglichen Rahmen bilden die Kooperationsverträge des AWO-Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen mit der Kommune sowie die auf dieser Grundlage basierenden Betreuungsverträge mit den Eltern. Die Bereiche Aufsicht, Sicherheitsförderung und Unfallversicherungsschutz sind in der BASS geregelt und gelten in gleicher Weise für den außerunterrichtlichen Bereich der OGS. Auf Basis dieser Grundlagen ermöglicht der Offene Ganztag mehr Zeit für Bildung, Erziehung sowie Spiel- und Freizeitgestaltung in einer verlässlichen Tagesstruktur. Wichtig ist uns die Berücksichtigung der Individualität und der Persönlichkeit des einzelnen Kindes. Um unsere pädagogischen Ziele erreichen und umsetzen zu können, bedarf es einer Atmosphäre, die geprägt ist von Wertschätzung, Toleranz und wirklichem Interesse am einzelnen Menschen. Hier ist das Team und jeder einzelne Mitarbeiter in seiner Vorbildfunktion, seinen pädagogischen Kompetenzen und seiner persönlichen Einstellung gefordert und gefragt. Wir legen großen Wert auf eine gute, kooperative und respektvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und OGS sowie mit Eltern und Kindern. Das Schulprogramm, das pädagogische Konzept des Offenen Ganztags sowie die gewachsenen Strukturen der Schule dienen als Grundlage für die Entwicklung dieses Konzepts, das den IST-Stand beschreibt. Es werden gemeinsame Ziele definiert, aus denen sich das didaktische Konzept ableitet. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, die uns zur Verfügung stehenden Mittel wirtschaftlich, effizient und zum größtmöglichen Nutzen der uns anvertrauten Kinder zu verwenden.
Trägerschaft
Die Trägerschaft des Offenen Ganztags unterliegt der AWO Münsterland-Recklinghausen. In Zusammenarbeit mit der Schule legt die AWO die Rahmenbedingungen, die für einen reibungslosen Ablauf der OGS nötig sind, fest. Ihre Aufgabe erstreckt sich über die vertragliche Einbindung der Eltern bis hin zu konzeptionellen Umsetzung des Programms. Die Eckdaten der pädagogischen Arbeit orientieren sich am Leitbild der Arbeiterwohlfahrt. Die Grundwerte der AWO sind Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität. Dies bedeutet für den pädagogischen Alltag, dass in Einrichtungen der AWO nicht nach nationaler oder konfessioneller Zugehörigkeit gefragt wird. Kulturelle Vielfalt ist willkommen.
Öffnungszeiten
Die Offenen Ganztagsschulen in Coesfeld sind montags bis freitags nach Unterrichtsschluss bis 16.00 Uhr geöffnet. In den Ferien, an beweglichen Ferientagen oder an unterrichtsfreien Tagen ist der Offene Ganztag ganztägig von 8.00 – 16.00 Uhr geöffnet. (siehe auch Punkt „Ferienzeiten“)
Vertragsgrundlagen, Kündigungszeiten, Elternbeiträge
Der Aufnahmevertrag wird für die Dauer eines Schuljahres geschlossen. Er verlängert sich um ein weiteres Jahr, sofern er nicht 3 Monate vor Vertragsablauf schriftlich gekündigt wird. Der Vertrag endet spätestens mit Ablauf der Grundschulzeit. Die Kündigung vor Vertragsablauf ist nur aus einem wichtigen Grund zulässig. Ein solcher wichtiger Grund liegt nur vor, wenn das Kind die Schule auf Dauer verlässt, bei Änderung hinsichtlich der Personensorge für das Kind oder längerfristige Erkrankung des Kindes (mindestens 4 Wochen). Bei schwerwiegenden Vertragsverletzungen hat der Träger in Abstimmung mit der Schule und nach Gesprächen mit den Eltern das Recht, den Vertrag zu kündigen. Die Höhe des Elternbeitrags wird durch die Stadt Coesfeld auf der Grundlage des individuellen Bruttojahreseinkommens errechnet. Die Entrichtung der Beiträge erfolgt ebenfalls über die Stadt Coesfeld. Das Mittagessen wird separat abgerechnet (siehe Punkt „Mittagessen“)
Personal
In den Offenen Ganztagsschulen in Coesfeld arbeiten pädagogische Fachkräfte wie Erzieher und Sozialpädagogen. Unterstützt werden diese von Ergänzungskräften. Hinzu kommt ein fester Anteil an Lehrerstunden. Praktikanten, ehrenamtlich tätige Personen sowie Fachkräfte externer Bildungsträger (z.B. Übungsleiter, Künstler etc.) ergänzen das Angebot. Zum OGS-Team zählen außerdem die Hauswirtschaftskräfte. Der Personalschlüssel richtet sich nach der Anzahl der aufgenommenen Kinder. Zu den Aufgaben der Einrichtungsleitung gehören neben der pädagogischen Arbeit auch verwaltungstechnische Aufgaben.
Tagesablauf
Der Tagesablauf ist von der Organisation und der Struktur der jeweiligen Ganztagsschule abhängig, in starker Anlehnung an das Schulprogramm und das pädagogische Konzept der OGS. Feste Bestandteile des Tagesablaufes sind das gemeinsame Mittagessen, die Hausaufgaben bzw. die Lernzeit und die Arbeitsgemeinschaften sowie Projekte. Gerade bei den jüngeren Kindern wird besonders darauf geachtet, dass im OGS-Alltag genügend Zeit für das freie Spiel sowie für Ruhe- und Entspannungsphasen bleibt.
Ein breites Spektrum an kreativen, musischen und sportlichen Angeboten, das sich an den Bedürfnissen der Kinder orientiert, sorgt für einen abwechslungsreichen Nachmittag.
Mittagessen
Beim gemeinsamen Mittagessen, in Kleingruppen, haben die Kinder die Möglichkeit, sich über das bisher am Tag Erlebte mit anderen Kindern auszutauschen und zur Ruhe zu kommen. Auch eine gemeinsame Tischkultur und die Einhaltung von Tischregeln sind hier sehr wichtig. Den Kindern wird eine warme, ausgewogene und kindgerechte Mahlzeit gereicht. Es gibt eine Essenspauschale in Höhe von 50,- € monatlich. Die Gesamtkosten im Jahr betragen 600,00 € und sind per Dauerauftrag zu überweisen. Es besteht die Möglichkeit einen Essensgeldzuschuss (BuT) zu stellen.
Hausaufgaben
Hausaufgaben gehören zum festen Bestandteil des Schulalltags und sind somit auch zentraler Baustein des Offenen Ganztags. Den Schülern wird Raum und Zeit gegeben, ihre Aufgaben selbständig und eigenverantwortlich erledigen zu können. Bei Bedarf erhalten sie unterstützende Denkanstöße. Die letzte Verantwortung liegt immer bei den Eltern. OGS-Mitarbeiter, Lehrer und Eltern stehen im engen Kontakt, um so die bestmögliche Unterstützung des Kindes zu gewährleisten. Die Hausaufgaben und Lernzeiten sind ein Gruppenangebot und kein individueller Nachhilfeunterricht. Die Eltern bekommen Informationen über den Stand der Hausaufgabensituation über den Schulplaner sowie in persönlichen Gesprächen mit der Teamleitung.
Unterstützung der Kinder im Alltag
Es ist ein besonders Anliegen die Kinder im Alltag zu begleiten, zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Um den Kindern den Alltag zu erleichtern, brauchen sie Strukturen und Regeln, die ihnen Orientierung und Sicherheit geben. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Kinder sich wohlfühlen. Daher haben wir für die kleinen und großen Sorgen und auch für offene Kritik seitens der Kinder und Eltern immer ein offenes Ohr. So können, in persönlichen Gesprächen, gemeinsame Lösungswege gefunden werden.
Arbeitsgemeinschaften (AGs) und Projekte
Die AGs und Projekte werden überwiegend vom Team unter Berücksichtigung der Interessen und Bedarfe der Kinder durchgeführt. Ergänzend gibt es Kooperationen mit unterschiedlichen Institutionen wie z.B. Sportverbänden, Tanzschulen, Kreativwerkstätten, Medienpädagogen etc.). Die Bandbreite reicht von Trickfilmprojekten, Naturprojekten bis hin zu kreativen, musikalischen und sportlichen Angeboten.
Diese Nachmittagsangebote machen nicht nur Spaß, sondern fördern die motorische Entwicklung und unterstützen darüber hinaus das kreative, kognitive und soziale Lernen.
Ferienzeiten und Brückentage
Die Offene Ganztagsschule bietet auch an beweglichen Ferientagen und in den Ferien zuverlässige Öffnungszeiten. Lediglich drei Wochen in den Sommerferien sowie zwischen Weihnachten und Neujahr sind die Einrichtungen geschlossen. Die Ferienangebote werden schulübergreifend gemeinsam mit der Laurentiusschule und der Ludgerischule in Coesfeld, gestaltet und finden wechselnd an den Standorten statt. Sie stellen kein offenes Programm dar. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich, um Personal und Angebote optimal planen zu können. Die Tagesstruktur in den Ferien unterscheidet sich vom Tagesablauf während der Schulzeit. Durch die freie Zeit besteht die Möglichkeit zur intensiven Projektarbeit mit den Kindern und zu gemeinsamen Ausflügen. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Kinder die Ferienzeit besonders genießen und schnell neue Kontakte mit Kindern anderer Schulen knüpfen.
Teamarbeit
Um erfolgreiche Arbeit zu leisten, ist Teamarbeit unerlässlich. In jeder Einrichtung gibt es regelmäßige Teamgespräche, zum Teil unter Beteiligung der Schulleitung und/oder der Koordinatorin der AWO. Darüber hinaus findet zusätzlich ein interner Austausch statt, bei dem organisatorische und inhaltliche Themen besprochen werden. Alle vier Wochen findet eine standortübergreifende Teamleitersitzung statt, die einen regen Austausch der einzelnen Einrichtungen gewährleistet und die Qualität der pädagogischen Arbeit sicherstellt.
Elternarbeit und Kooperationspartner
Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird gefördert, indem regelmäßige Elternabende stattfinden oder Elternnachmittage zu bestimmten Themen durchgeführt werden. Dabei werden Elternratsmitglieder gewählt. Aktivitäten, bei denen die Eltern mit in die Planung und Umsetzung der Veranstaltung einbezogen werden, sind ein fester Bestandteil der Elternarbeit. Engagierte Eltern sind eingeladen, sich durch Ideen an der AG-Vielfalt mit ihrer Ehrenamtlichkeit einzubringen. Die Mitarbeiter der OGS stehen den Eltern gerne für Gespräche zur Verfügung, denn nur so ist gewährleistet dass gemeinsam ein guter Weg im Sinne der Kinder gefunden werden kann.
Einbindung von Schulleitung und Kollegium
Die Einrichtungsleitung der Offenen Ganztagsschule steht in einem regen Austausch mit der Schulleitung und den Lehrern, die die Kinder der OGS unterrichten sowie auch mit der Sozialpädagogischen Fachkraft. Die Schulleitung nimmt nach Möglichkeit an den Teambesprechungen der OGS teil. Die Einrichtungsleitungen der OGS nehmen ihrerseits an den Lehrerkonferenzen teil.
Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Die Kooperation der Offenen Ganztagsschule mit Jugendhilfe und außerschulischen Bildungspartnern ist ein wichtiger Bestandteil des Bildungsauftrages. Unabdingbar ist dabei die Zusammenarbeit von Offener Ganztagsschule und Jugendhilfe, da nur so zeitnah Problemlösungen gefunden werden können. Eine Einbindung erfolgt ausschließlich in enger Kooperation und Absprache mit Eltern und Schulleitung bzw. den Lehrkräften. Die Schulsozialarbeiterin der Stadt Coesfeld ist zweimal wöchentlich vor Ort. Gemeinsam werden Projekte und Angebote geplant, durch die eine gute Kontaktaufnahme zu den Kindern ermöglicht wird. Es besteht ein regelmäßiger Austausch zwischen Schulleitung, Schulsozialarbeit und Teamleitung.
Außerschulische Kooperationspartner:
- örtliche Träger der Jugendhilfe
- Familienunterstützender Dienst
- Beratungsstellen
- Jugendamt
- Schulsozialarbeit
- gemeinnützige und soziale Einrichtungen
- Kindergärten
- Seniorenwohnanlage
- Berufskollegs und Fachhochschulen
- Jobcenter (finanzielle Hilfe und Unterstützung)
- kommunale und kulturelle Einrichtungen
- Bücherei
- Heimatverein
- Sportvereine
Fort- und Weiterbildung
Um unserem Anspruch einer qualitativ hochwertigen pädagogischen Arbeit zu entsprechen, nehmen die Mitarbeiter regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil.
Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit
Gemäß unserem Motto „Lernen, Leben, Lachen“ möchten wir den uns anvertrauten Kindern einen Raum bieten, in dem sie sich individuell entwickeln können. Die wichtigste Grundlage für unsere pädagogische Arbeit ist unser offenes Konzept, d.h. gruppenunabhängig, altersunabhängig, klassenunabhängig.
Dadurch sind die Möglichkeiten neue Kontakte zu knüpfen und von und miteinander zu lernen, groß.
Zu unseren gemeinsam gewählten Schwerpunkten/Besonderheiten gehören:
Lernen durch Bewegung
Gerade im Nachmittagsbereich bestehen zahlreiche Möglichkeiten, Raum und Zeit um mit viel Spaß und mit Bewegung Lerninhalte spielerisch aufzugreifen und zu festigen. So bekommen die Kinder unter Einbeziehung aller Sinne nicht nur einen anderen Lernzugang zu Inhalten aus dem Unterrichtsbereich, sondern es werden auch Möglichkeiten geschaffen voneinander zu lernen und Wissen zu erweitern.
So gibt es z.B. einen 1×1 Übungsparcour, Projekte zu Größen und Mengenvergleiche, programmierbare Roboter oder Spiele im Hunderterfeld. Im Bereich Deutsch gibt es viele Leseanlässe, gemeinsame Spiele wie „Galgenmännchen“ oder auf dem Schulhof aufgemalte Tastaturen, die zu Bewegung einladen.
Besonderen Wert wird auch auf ausreichende Bewegung gelegt, vor allem an der frischen Luft,
wo der großzügige und abwechslungsreiche Außenbereich viele Möglichkeiten bietet. (Bolzplatz, Klettergerüste, Hockeyfeld, Beachvolleyballfeld, nahe Waldgebiete etc.)
Tiergestützte Pädagogik
Unter tiergestützter Pädagogik verstehen wir sämtliche Maßnahmen, bei denen pädagogische Ziele mit Hilfe von Tieren umgesetzt werden.
Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive und einmalige Wirkung der Tiere. Durch die Tiere wird den Kindern die Möglichkeit geboten, Verantwortung und Sozialverhalten zu lernen und zu üben.
- Schildkröten
Unsere griechischen Landschildkröten laden zum beobachten und entspannen ein. Es geht natürlich auch darum Verantwortung für ein anderes Lebewesen zu übernehmen, denn die Kinder werden in die Pflege und Versorgung der Tiere eingebunden.
- Schulhund
Seit März 2018 ist „Bendix“ ein brauner Labrador-Rüde und seit Anfang 2021 der charcoal farbende Labrador „Cooper“ an unserer Schule und natürlich auch im Offenen Ganztag im pädagogischen Einsatz. Beide Hunde sind speziell für den Einsatz in der Schule ausgebildet und entsprechend versichert. Das Zertifikat der Ausbildung muss einmal jährlich rezertifiziert werden und Fortbildungsstunden müssen nachgewiesen werden. Ein Konzept inklusive Hygienekonzept liegt vor und die Kinder werden im Umgang mit den Hunden geschult.
Die Hunde agieren ausschl. im Team mit ihrer Besitzerin und auf Ängste und Allergien wird selbstverständlich Rücksicht genommen. Der Hunde werden in folgenden Bereichen eingesetzt:
als Ruhespender und Tröster
als Lernmotivator (in der Hausaufgaben-Situation)
als (Vor)-Lesehund
zur spielerischen Wiederholung von Lerninhalten
in einer AG zum Verhalten/Umgang mit Hunden sowie zur Körpersprache des Hundes
als Inklusions- und Integrationshelfer
Digitalisierung
Der Umgang mit digitalen Medien gewinnt auch im Offenen Ganztag an Bedeutung. Die Kinder sollen die unterschiedlichen Facetten und Möglichkeiten moderner Technik für eine sinnvolle Freizeitgestaltung kennen lernen. Dazu werden, nach Möglichkeit, auch externe Experten eingeladen. So entstehen z.B. Trickfilme, Filme zu unterschiedlichen Themen, Keynote-Präsentationen oder Fotoprojekte.
Partizipation der Kinder
Es gibt viele Möglichkeiten, in der Lebenswelt Schule Demokratie zu lernen und zu leben.
- Wahl von OGS-Vertretern, die gemeinsam mit den Klassensprechern an den regelmäßigen gemeinsamen Sprechstunden mit der Schulleitung und der OGS-Leitung teilnehmen um Wünsche, Anliegen und Ideen der Schülergemeinschaft zu besprechen.
- Kinderkonferenzen
- Mitsprache bei der Gestaltung der AG-Angebote
- Planung und Umsetzung von Festen und Aktivitäten
Besonderen Wert legen wir auch auf die regelmäßige Teilnahme an offiziellen Aktionen wie
- Tag gegen Rassismus und
- Tag des Vorlesens
um auf die Bedeutung dieser wichtigen Themen aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit den Kindern werden hier Projekte überlegt und umgesetzt.
Ergänzt werden unsere Schwerpunkte durch Projekte wie:
- Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Seit 2019 ist die Kardinal-von-Galen-Schule „Schule ohne Rassismus“. Gemeinsam mit dem Vormittagsbereich werden regelmäßig Projekte durchgeführt, die den Kindern bewusst machen, was es heißt ausgegrenzt zu werden und dass jeder aktiv mithelfen kann, dass das nicht passiert. Hierzu finden mindestens einmal jährlich Aktionen statt.
(z.B. Spielenachmittag zum Thema, Sprühkreideaktion etc.)
– Kulturwelten im Miteinander
In Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum Coesfeld wurde das
Projekt „Kulturwelten im Miteinander“ installiert. Da an der Schule viele Kinder aus
den unterschiedlichsten Kulturen aufeinander treffen, ist es von großer Bedeutung
Berührungsängste abzubauen und ein besseres Verständnis für den jeweils anderen
aufzubauen.
Regelmäßig findet in diesem Zusammenhang das internationale Elterncafe statt, das die Kinder mit Vorführungen und Projekten beleben und den Eltern die Gelegenheit zum Austausch gibt.
Die Programme werden auch im Vormittagsbereich der Schule integriert, so dass der gemeinsame Schwerpunkt „Sport und Bewegung“ und „Gewaltprävention“ auf ideale und effektive Weise umgesetzt wird.
Regeln und Konsequenzen
Die Kinder benötigen ein einheitliches, abgestimmtes, pädagogisches Auftreten der Mitarbeiter, das ihnen Sicherheit und Orientierung vermittelt und den Verhaltensrahmen vorgibt, in dem sie sich bewegen können. Die Vorgabe klarer Regeln, das Vereinbaren von Absprachen, das gemeinsame Festlegen von Konsequenzen, das Einhalten verlässlicher Strukturen, das Wiederholen bestimmter Rituale, die eindeutige Verteilung von Aufgaben verbunden mit Zuneigung, Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung geben dem Kind das Gefühl von vertrauenswürdigen Erwachsenen, die nicht willkürlich handeln.
Selbstverständlich liegt auch im Nachmittagsbereich die Schulordnung zu Grunde und Regeln und Konsequenzen sind aufeinander abgestimmt. Die Regeln hängen für alle ersichtlich im Gruppenraum aus. Sie wurden gemeinsam mit den Kindern erarbeitet und kindgerecht visualisiert. Besonders die „goldene Regel“ die besagt, dass jeder sich so verhalten soll wie er es von den anderen auch erwartet“ ist für die Kinder gut greifbar und verständlich.
Viel Wert legen wir auf Präventionsarbeit, in dem wir z.B. größere und kleinere Projekte zur Gewaltprävention oder Kooperationsspiele in die Arbeit einfließen lassen. Hier haben die Kinder ein Übungsfeld, in dem sie Verhaltensweisen im geschützten Rahmen ausprobieren können, denn Kinder haben noch nicht die soziale Routine die ihnen hilft, Diskrepanzen zwischen ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen und dem tatsächlichen Verhalten anderer auszugleichen. Hier benötigen sie Unterstützung und Anregungen, nicht jedoch gutgemeinte vorgegebene Problemlösungen von Erwachsenen.
Die Kinder werden bei Streitigkeiten untereinander durch die Erwachsenen bei Bedarf unterstützt. Sie moderieren das Gespräch zwischen den Kindern und helfen gemeinsame Lösungswege zu finden.
Bei wiederholtem auffälligen Verhaltensweisen sind zeitnahe persönliche Gespräche mit Eltern und Lehrkraft wichtig, um eine gemeinsame Handlungsstrategie zum Wohl des Kindes zu vereinbaren.
Räumlichkeiten
Die großen, hellen Räume sind so gestaltet, dass ein Ort des Lernens und der sozialen Interaktion entsteht. Ein Raum ist als Bewegungsraum ausgerichtet, in dem vor einer Boxtrainingshalle als Wandgraffiti Billiard, Kicker und Boxsack zum gemeinsamen Spielen und Kräfte messen einladen. Der mittlere Raum wird überwiegend für Gesellschaftsspiele oder Gespräche genutzt. Im rechten Raum laden Bücher, Bastel- und Malmaterial sowie Handpuppen zur kreativen Beschäftigung ein und eine abgetrennte Ecke mit Kissen und Matten sowie einem Sofa lädt zum chillen und ausruhen ein. Der gegenüberliegende Raum bietet viel Raum für kreatives Bauen mit Lego. Bei Bedarf kann dort auch getanzt oder Musik gehört werden. Dieser Raum kann auch von einer kleinen Gruppe Kinder alleine genutzt werden. Alle Räume liegen nah beieinander, so dass eine soziale Einheit empfunden wird und kurze Wege die Aufsichtspflicht und den Austausch erleichtern.
Weitere Räume der Schule werden mitgenutzt: Aula, Sporthalle, Werkraum, Klassenräume (insbesondere für die Hausaufgaben) und die Lesevilla. Im Außengelände werden die Schulhöfe, der Bolzplatz sowie das Beachvolleyballfeld mitgenutzt.
Kontinuität in der Anwesenheit
Die vielumstrittene Anwesenheitspflicht der Kinder im Offenen Ganztag müssen auch wir selbstverständlich Rechnung tragen. Bei allem Verständnis für die familiären Situationen und Bedürfnissen, möchten wir zu Bedenken geben, dass es nicht nur die gesetzlichen Vorgaben sind die Kontinuität in der Anwesenheit sinnvoll machen. Für das Kind ist es um ein vielfaches einfacher sich in den Strukturen des Offenen Ganztags zu orientieren, sich als Teil der Gemeinschaft zu fühlen und von den anderen Kindern als verlässlicher Spielpartner angesehen zu werden. Außerdem haben die Kinder so die Möglichkeit an den vielfältigen, wechselnden AG-Angeboten und Projekten teilzunehmen.
Ausblick
Es zeigt sich, dass die pädagogische Arbeit ständigen Veränderungen unterliegt. Sowohl organisatorische Gegebenheiten als auch wechselnde Vorgaben aus Politik und Verwaltung nehmen Einfluss darauf. Durch den kontinuierlichen Austausch sind alle Beteiligten in ihrer Zusammenarbeit bestrebt, die Situation zum Wohle der Kinder zu verbessern. Daher wird das Konzept auch zukünftig regelmäßig evaluiert und bei Bedarf überarbeitet.
Kontakt und weitere Infos
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
Christine Schneider
Bahnhofstraße 24
48249 Dülmen
Tel.: 02594/9100138932963
oder
OGS Kardinal-von-Galen-Grundschule
Jutta Bönner (Teamleitung)
Am Haus Lette 5
48653 Coesfeld
Tel.: 02546/9391883